Evangelische Stadtkirche Dillenburg

Kurzbeschreibung

Außer der Schlosskapelle gab es in Dillenburg eine Marienkapelle (erwähnt 1454).

Preis Information

Die Kirchenführungen finden kostenfrei statt. Eine Spende wird erbeten.

Hinweis

Eine von vielen Stationen des Historischen Weges. Erleben Sie die Stadtgeschichte der Oranienstadt Dillenburg hautnah!

Detailbeschreibung

Außer der Schlosskapelle gab es in Dillenburg eine Marienkapelle (erwähnt 1454).

Der sonntägliche Gottesdienst musste allerdings in der Mutterkirche im benachbarten Dorf Feldbach aufgesucht werden. Der beschwerliche Weg im Winter wie auch der geringe Schutz vor Brand und Überfällen während der längeren Abwesenheit der Bürger, deren Zahl außerdem ständig wuchs, drangen auf Abhilfe. Durch ein damit begründetes Gesuch beim Erzbischof von Trier, zu dessen Diözese unser Kirchsprengel gehörte, erreichte der Dillenburger Graf Johann V., dass ab 1490 endgültig der Gottesdienst mit allen Sakramenten in der Kirche von Dillenburg abgehalten werden durfte.

Zu dieser Zeit war man noch dabei, an der Stelle der Marienkapelle auf dem Kirchberg einen wesentlich größeren Neubau zu errichten. Am 3. Juni 1491 konnte die „Johannis-Kirche“, benannt nach Johannes dem Täufer, ihre Weihe erhalten. Nachdem ab 1530 in der Grafschaft Nassau-Dillenburg die Reformation eingeführt worden war, erhielt das Gotteshaus Ende des 16. Jahrhunderts zwei Emporen. Schon seit 1510 ertönt die „Walpurgis-Glocke“, nunmehr begleitet von 3 Stahlglocken aus dem Jahr 1919.

Im Chorraum befindet sich die Grablege der Vorfahren des Hauses Oranien-Nassau. Hier ruhen die Eltern Wilhelms von Oranien, Wilhelm der Reiche (†1559) und Juliane von Stolberg (†1580) sowie dessen Bruder, Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg (†1606). Ein Kleinod spätgotischer Steinmetzkunst ist der Herzgrabstein für Johann IV. aus dem Jahre 1479. In der Seitengruft findet der Besucher vier mächtige Bleisärge vor, in denen die letzte Fürstenfamilie des Dillenburger Schlosses ihre Ruhestätte gefunden hat (Anfang 18. Jh.).

Zum 500-jährigen Jubiläum im Jahr 1991 wurde der Innenraum renoviert und die Orgel von der Firma Oberlinger in vielen Teilen neu aufgebaut und erweitert. Mittlerweile erklingen über 30 Register, dazu ein Rückpositiv. Der barocke Prospekt, der von 1719 bis 1880 schon einmal die Orgel zierte, zwischen-zeitlich aber an anderem Ort eingebaut war, hat wieder seinen alten Platz in der Stadtkirche eingenommen. Von 2014 – 2016 wurde das Kirchendach umfassend saniert und der Außenputz erneuert.

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