Wanderung
Streckenprofil
Wo Wappentiere leuchten, Papageien schreien und Höhlenbären einst zu Hause waren
Im hessischen Herborn ist alles unter Dach und Fach. Ich kann mich an den schönen, alten Fachwerkhäusern gar nicht satt sehen. Das Rathaus und der barocke Löwenbrunnen, aber auch die Hohe Schule und das Schloss sind wie Edelsteine, die Herborn mit seinen Türmen, Pforten und Marktplätzen zu einem historischen Schatzkästlein werden lassen. Dem bunten Treiben zwischen Straßencafés und Ladenzeilen folgt die Ruhe der kommenden Wanderetappe. Dem lauschigen Grün von Berg und Tal gesellt sich später prächtiges Gefieder und schönstes Vogelgezwitscher hinzu. Erstaunt sehe ich Flamingos und Papageien, wirkt das feurige Rot des Sichlers wie ein Ausflug in exotische Tierwelten aus fernen Ländern. Wie gut, dass ich im Vogelpark Uckersdorf dennoch Westerwälder Boden unter meinen Füßen spüre und wenig später in die Geschichten der Erde hinabtauchen kann. Auch der Erdbach verschwindet eine Zeit lang mit seinem Wasser von der Oberfläche, um mir später wieder hallo zu sagen. Ich folge den Felsen und tauche ein in eine Welt weit vor unserer Zeit. Wie ein Abenteuer erscheint mir die Große und Kleine Steinkammer. Ich klettere den Weg hinauf und entdecke eine Höhle, die Menschen der Steinzeit als Wohnplatz diente. Beruhigend, dass Höhlenlöwe und Höhlenbär Geschichte sind. Bald erreiche ich Tropfsteinhöhle Herbstlabyrinth, die märchenhafte Gebilde im Herzen der Erde spinnt und mich an ihrem Zauber teilhaben lässt.
Wunderschöne Fachwerkhäuser im hessischen Herborn, geheimnisvolle Steinkammern aus der Frühzeit sowie ein unterirdischer Bach sind die Höhepunkte der Tour.
Aus Süden bzw. Norden: über die A45 bis Ausfahrt Herborn-West, weiter über die B255 Richtung Herborn-Zentrum oder über die B277
Aus Osten bzw. Westen: über die B255 Richtung Herborn
Bus/Bahn bis Herborn (Hessen) ZOB: vom Bahnhof Herborn ist ein Zuweg von knapp 400 m zum Startpunkt des Westerwald-Steiges auf dem Marktplatz markiert .
Zurück von Breitscheid nach Herborn: Buslinie 510
Taxiempfehlung:
Taxi Mehl, Herborn, Tel. 02772/3071 oder 3754
Herborn:
Gebührenfrei: City-Parkplatz (Schießplatz), Pendlerparkplätze am Bahnhof/ZOB
Gebührenpflichtig: Kallenbachstraße, Hintersand, Schmaler Weg
Breitscheid: oberhalb der Kirche (Kirchstr.)
Historisch gesehen gibt es wohl keinen besseren Startpunkt für den WesterwaldSteig als das hessische Fachwerkstädtchen Herborn im Tal der Dill. Für das Waldgebiet westlich des Königshofes Herborn ist in einer Schrift aus dem Jahre 1048 die erste Erwähnung des Westerwaldes verbürgt. Fast könnte man sagen, die Wiege des Westerwaldes steht in Herborn. Auf dem von über 400 Jahre alten Fachwerkhäusern eingerahmten Marktplatz startet die erste Etappe des Westerwald-Steiges. Besonders sehenswert sind das Wappenfries am Rathaus und der 1732 auf dem Marktplatz aufgestellte barocke Löwenbrunnen. Vorbei an vielen kleinen Läden, Cafés und Fachwerkhäusern verlässt der Steig über die Dollenbergstraße die Stadt. Nach dem ersten Stück asphaltierter Straße bekommt der Wanderer bald einen Waldweg unter die Füße, der um den 296 Meter hohen Dollenberg herumführt. Ein breiter Weg führt durch Mischwald hinunter ins Ambachtal und wieder bergauf zum einstigen gräflichen Jagddomizil Neuhaus. Durch das Donsbachbal strebt der Steig dem Uckersdorfer Vogelpark zu. Mit etwa 100 Vogelarten zieht er jährlich rund 40.000 Besucher an. Der WesterwaldSteig führt durch Uckersdorf und verlässt den Ort in Richtung Gonkelrain stetig bergan. Über den Kramberg geht es im Hang des Mühlberges auf Erdbach zu. Auf Höhe des Friedhofs ist schon das Rauschen des Erdbachs zu vernehmen. Der kleine Wasserlauf verschwindet unterhalb von Breitscheid im Kleingrubenloch und fließt etwa einen Kilometer unterirdisch weiter, bevor er nahe dem Schützenhaus wieder ans Tageslicht kommt. Bald darauf ist der erste Höhepunkt der Tour endlich erreicht: die Große und Kleine Steinkammer. Steil bergauf geht es zu den schon von weitem sichtbaren Felsen. Die Höhlen zu begehen, ist ein Erlebnis, wenn man sich dabei vorstellt, dass sie in vorgeschichtlicher Zeit Menschen als Wohnraum dienten. Am oberen Rand des Steinbruchs entlang geht es weiter zur 2009 eröffneten Tropfsteinhöhle "Herbstlabyrinth", Europas erster LED-beleuchteter Höhle, und von dort aus weiter durch das Faule Feld ist nun das Etappenziel Breitscheid bald erreicht.
Zuwege (Markierung: grünes W auf gelbem Grund):
Wanderschuhe
Witterungsangepasste, zweckmäßige Kleidung
Wir empfehlen Rucksackverpflegung!
Für Entdecker: Besuch der Tropfsteinhöhle "Herbstlabyrinth" bei Breitscheid (www.schauhöhle-breitscheid.de)
Für Familien: Besuch des Vogelpark Herborn-Uckersdorf (www.vogelpark-herborn.de)
Leporello-Wanderkarte WesterwaldSteig im Maßstab 1:25.000 (Bestellung unter www.westerwald-shop.info)
Weitere Informationen & GPX-Download
Hinweis
Im Tourenplaner informieren wir dich unter dem Reiter „Aktuelle Infos“ über temporäre Wegeverlegungen, Sperrungen und Umleitungen.
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