Hübingen

Schmelzhütte an der Wäller Tour Buchfinkenland

Kurzbeschreibung

Das auch „Zechenhaus“ genannte Gebäude wird noch heute im Volksmund „Buckering“ genannt.

Detailbeschreibung

Im Einzugsbereich des Gelbachtals und seiner Nebentäler gab es seit dem ausgehenden Mittelalter zahlreiche kleinere Bergbau-Abbaugebiete. Überwiegend wurde hier neben Eisenerz auch auf Blei, Silber und Kupfer gegraben. Abraumhalden zwischen den beiden Teichen auf dem Gelände des benachbarten Hochwildschutzparks zeugen noch heute von dem Bergbau- geschehen im näheren Umkreis.
Johann (Jean) Marioth ein Unternehmer aus Lüttich/Belgien, erwarb mehrere Schürfrechte und Belehnungen um Montabaur bis zum Lahntal. Er errichtete im 17. Jahrhundert außer den Grubenbetrieben auch weiterverarbeitende Anlagen, so z.B. den Eisenhammer bei Montabaur (Hammer-Mühle) und diverse Schmelzhütten.
Die hier noch sichtbaren Relikte/Mauerreste gehörten zu einer seit 1660 betriebenen Schmelzhütte. Die Anlage wird im Volksmund „Buckerig“ genannt. Die Schmelzhütte, die noch um 1800 betrieben wurde, gehörte zu dieser Zeit dem Bürgermeister Löhr von Montabaur.
Der Überlieferung nach wurde zweimal im Jahr der Schmelzofen zur Verhüttung der Erze in Betrieb genommen. Für einen Zentner Erz wurden zwei Zentner Steinkohlen benötigt. Da Kohle in unserer Gegend nicht abgebaut wurde, wich man auf Holzkohle aus, die in den umliegenden Wäldern selbst in Kohlenmeilern verschwelt wurde. Die Köhlerplätze sind noch heute in den umliegenden Waldgebieten als freie Plätze nachweisbar.
Im beginnenden 19. Jh. wurde der kleine Verhüttungsbetrieb nicht mehr rentabel und wurde eingestellt. In dem Gebäude wurde vorübergehend ein Brot-Backofen betrieben, und Arbeiter konnten sich dort ihren Brotbedarf decken.
Das auch „Zechenhaus“ genannte Gebäude wird noch heute im Volksmund „Buckering“ genannt.