Steinkammern Breitscheid

Kurzbeschreibung

Zwei Höhlen, in denen interessante archäologische Funde gemacht wurden

Detailbeschreibung

Bei den Steinkammern handelt es sich um zwei Höhlen, in denen interessante archäologische Funde gemacht wurden. Eine Besiedlung der Höhlen ist nachgewiesen seit der Jungsteinzeit, ca. 4400-3500 v.Chr.

Die Große Steinkammer

Die Höhle wurde mehrfach archäologisch untersucht. Bei Grabungen im Jahr 1898 kamen Tonscherben von Gefäßen aus der Jungsteinzeit und Keramikreste aus der Hallstattzeit (ca. 450 v.Chr.) zum Vorschein. Ob die Höhle zu dieser Zeit bewohnt war, gelegentlich als Zufluchtsstätte diente oder ob hier nur Opfergaben dargebracht wurde, lässt sich aufgrund der geringen Funde allerdings nicht sagen.

Die Kleine Steinkammer

Die Kleine Steinkammer ist entgegen ihrem Namen die größere der beiden Höhlen und liegt ca. 50 m westlich der großen Steinkammer. Wir treffen zuerst auf ihren dreieckigen Haupteingang, hinter dem ein kleiner Raum folgt, von dem nach rechts ein kurzer Kriechgang abzweigt. Geradeaus erreicht man über eine abschüssige Stufe (Vorsicht glatt) einen weiteren Gang. Wer sich nicht fürchtet, kann sich hier einmal hineinbegeben und gespannt sein, wo er wieder herauskommt... Die archäologische Erforschung dieser Höhle brachte im Herbst 1884 menschliche Skelettreste direkt am Eingang zum Vorschein. Leider konnte nicht exakt festgestellt werden, von wie vielen Menschen die Überreste stammen. Neben den Knochen wurden Keramikscherben sowie Eisen- und Bronzegegenstände gefunden, darunter Ohrringe aus Bronze, eine Glas- und eine Bernsteinperle, und als Höhepunkt ein bronzener Wendelhalsring. Die kleine Steinkammer wurde aufgrund ihrer Bedeutung 2015 vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie zum Hessischen Geotop des Jahres gekürt.

Text: GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus