Deutschland

Wanderung

WesterwaldSteig 02. Etappe Breitscheid - Rehe (Ost-West)

Streckenprofil

Schwierigkeit
Mittel
Länge / Distanz 16,9 km
Aufstieg 274 hm
Abstieg 235 hm
Dauer 4,3 h
Höchster Punkt 656 hm
Tiefster Punkt 493 hm

Hinweis

Im Tourenplaner informieren wir dich unter dem Reiter „Aktuelle Infos“ über temporäre Wegeverlegungen, Sperrungen und Umleitungen.

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Beschreibung

Wo guter Ton herrschte, Steine von Barden und Ketzern erzählen und der Wind die Weite sucht

Wunderliche Namen begleiten meinen Weg. In Breitscheid höre ich von Häfnern, die an anderer Stelle im Westerwald auch Kannenbäcker und Euler genannt werden. Der Ton ist das weiße Gold der Region und auch hier florierte das Töpferhandwerk mehrere Hundert Jahre lang. Die Häfner sind verschwunden, aber das Töpfermuseum lässt mich in die kunstfertige Geschichte seiner Bewohner eintauchen. Feuchtwiesen und Hochflächen mit kleinen Fichtenwäldern und Windschutzstreifen lassen mich die große Weite spüren. Für das Feuer der Siegerländer Eisenwerke fielen hier einst die Wälder. Weites Land entstand und dem Wind gefällt die Gegend bis heute. Vom Bartenstein genieße ich den Fernblick und staune über die mystischen Felsen. Wunderliche Geschichten aus grauer Vorzeit erzählen von einem keltischen Barden und Opfersteinen, auch von den Kolkraben, den germanischen Göttervögeln, die einst ihre Runden hier drehten und dem Ort Rabenscheid seinen Namen gaben. Wundersame Begegnungen mit wunderbarer Natur, die mich berühren und tief einatmen lassen. Ich schnuppere hinein in die Landschaft, die mich am Heisterberger Weiher zum erfrischenden Baden einlädt, wandere weiter über wertvolle Naturschutzgebiete wie die Bermershube bis hin zur Fuchskaute - mit 657 m die höchste Erhebung des Westerwaldes. Ich entdecke die goldgelben Blüten der heilsamen Arnikapflanze, rieche die würzigen Fichtenwälder und folge den Streicheleinheiten des Windes, der sich hier an höchster Stelle in die Gräser der Wildblumenwiesen, so wie ich selbst, längst verliebt hat. Hier sind die Jahreszeiten noch ausgeprägt. Der Frühling ist später als anderswo, der Sommer ist hier der Sonne besonders nahe und in manch buntem Blätterherbst mischen sich frühe Schneeflocken, die hier oben wahre Wintermärchen zaubern können. Auf den ersten Schnee will ich nicht warten und so lasse ich mich auf den sanften Abstieg nach Rehe ein. Noch einmal geht nicht nur die Landschaft, sondern auch mein Herz auf. Großartige Natur für bleibende Eindrücke.

Kurzbeschreibung

Die Basalthochflächen des Hohen Westerwaldes halten weite Ausblicke bereit. "Höhe"-Punkt ist die höchste Erhebung des Westerwaldes, die Fuchskaute, bevor es gemütlich nach Rehe geht.

Anfahrt

Über die B255 bis zur Ausfahrt Breitscheid, innerhalb des Ortes: Kirchstraße

Öffentliche Verkehrsmittel

Bus ab Herborn bis Haltestelle Breitscheid Rathaus: Buslinie 510

Zurück von Rehe nach Breitscheid besteht keine direkte Busverbindung. Taxiempfehlung!

www.bahn.de

www.vld-wetzlar.de

Taxiempfehlung:

Taxi Mehl, Herborn, Tel. 02772/3071 oder 3754
Taxi Große: Rennerod, Tel. 02664/99 22 21

Parken

Breitscheid: oberhalb der Kirche (Kirchstr. 27-29), 35767 Breitscheid
Rehe: Rathausstraße, 56479 Rehe

Wegbeschreibung

Der WesterwaldSteig führt an der Kirche aus dem 14. Jahrhundert und dem Friedhof mit schmucker Kapelle vorbei hinauf zur katholischen Pfarrkirche aus den 1960er Jahren. Der Weg verlässt Breitscheid in Richtung Fluglandeplatz nebst Gaststätte. Die Lehmböden und die Staunässe in den Mulden machten auf diesem Landstrich eine landwirtschaftliche Nutzung nahezu unmöglich. So sind es kleine Fichtenwälder, Windschutzstreifen und große Wiesen, die das Landschaftsbild des Hohen Westerwaldes bestimmen. Nachdem der Westerwald-Steig im weiteren Verlauf den Waldriegel auf leicht unwegsamem Gelände durchquert hat, blickt man nach rechts übers Feld auf den Ort Rabenscheid. In der Ferne tauchen schon die ersten Windräder in der Nähe der Fuchskaute auf. Doch zunächst verschwindet der Westerwald-Steig wieder durch den Wald über Stock und Stein, überquert eine Lichtung, um sich gleich darauf wieder ins Gebüsch zu schlagen bis er schließlich die Landstraße nach Heisterberg überquert. Der Höllberg nebst Sendemast, der die Tour linkerhand noch eine Weile begleiten wird, kommt nun in Sicht. Auf einer feuchten Wiese geht es hangabwärts zum Heisterberger Weiher. Besonders im Sommer füllen sich seine Ufer mit Menschen, die zum Baden gekommen sind oder sich ein Boot für eine Spritztour übers Wasser ausleihen. Es gibt auch einen modernen, ganzjährig geöffneten Campingplatz mit sanitären Einrichtungen (behindertengerecht), Kinderspielplatz und Volleyballfeld, Kiosk und Gaststätte. Am Heisterberger Weiher begegnet man wieder dem Amdorfbach. Am Ufer des Sees entlang führt der WesterwaldSteig bis zur Straße nach Heisterberg. Die Landschaft um die Fuchskaute ist von Schutzhecken und blühenden Wiesen geprägt. Die ersten Windräder summen dem Wanderer ihr Lied während rechts im Tal der Ort Waldaubach auftaucht. Noch ein kurzes Stück durch den Wald und kaum merklich ist der mit 657 Metern höchste Berg des Westerwaldes im sanften Anstieg erklommen. Die 657 Meter hohe Fuchskaute gehört in jeder Jahreszeit zu den beliebtesten Ausflugszielen der Westerwälder und ihrer Gäste. Weite Ausblicke über Weideland und Abstiege im Fichtenwald begleiten die Wanderer. Auf unserem Weg im Hang hinab kann man die Fuhrländer-Windkrafträder noch eine Weile bewundern. Nach dem Fichtenwald wird der Blick bald wieder auf weites Land freigegeben. Der Steig führt fast eben am Ortsrand von Homberg vorbei, um dann doch noch einmal auf schmaler Piste zum Christlichen Gästezentrum mit seinem Café im Grünen hinabzuführen. Kurz davor geht es nach rechts in den Wald hinein und entlang des Rehbachs, bald wieder links und gleich wieder rechts dem Rehbach folgend durch den Wald. Der Steig umgeht ein Industriegelände und kommt am Brandweiher wieder zu dem Bach. Jetzt wird ein Spielplatz passiert, und man gelangt auf der Bergstraße und von dort zu unserem Ziel in der Rathausstraße.

Zuwege (Markierung: grünes W auf gelbem Grund):

  • vom Heisterberger Weiher nach Driedorf (ca. 3,2 km)
  • von der B414 südlich von Waldaubach in den Ort (ca. 0,6 km)
  • vom Rehbach zum Café im Grünen in Rehe (ca. 0,3 km)

Sicherheitshinweise

  • Tragen Sie festes Schuhwerk sowie witterungsangepasste, zweckmäßige Kleidung, die Sie vor Kälte und Nässe bzw. Hitze und Sonne schützt.
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit mit. Es sind nicht überall Einkehrmöglichkeiten vorhanden.
  • Bitte ziehen Sie dem Weg angemessene Wanderschuhe an, welche Ihnen ausreichend Halt auch auf schlüpfrigen und steilen bzw. felsigen und unebenen Wegen geben.
  • Sollten Sie bei bestimmten Wegeabschnitten der Meinung sein, dass diese für Sie nicht begehbar sind, dann sollten Sie diese umgehen. Gerade bei widrigen Wetterverhältnissen kann es bei naturnahen Wegen zu matschigen und rutschigen Passagen kommen.
  • Besonders im Herbst ist auch darauf zu achten, dass das am Boden liegende Laub Unebenheiten, Wurzeln, Steine oder Löcher im Weg verdecken kann. Mit Wegebeeinträchtigungen dieser Art müssen Sie rechnen, wenn Sie eine Wanderung unternehmen.
  • Obwohl der Weg durchgehend sehr gut markiert ist, sollten Sie aus Sicherheitsgründen immer eine geeignete Wanderkarte dabei haben.

Ausrüstung

Wanderschuhe

Witterungsangepasste, zweckmäßige Kleidung

Tipps

Für Kreative und Kulturinteressierte: Töpferkurs im Töpfermuseum in Breitscheid

Literatur

Leporello-Wanderkarte WesterwaldSteig im Maßstab 1:25.000 (Bestellung unter

Ziel

Rehe, Rathaus

Start

Breitscheid, Evangelische Kirche

Weitere Informationen & GPX-Download

Hinweis

Im Tourenplaner informieren wir dich unter dem Reiter „Aktuelle Infos“ über temporäre Wegeverlegungen, Sperrungen und Umleitungen.

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