Einstige Hüttenstadt und Zentrum des regionalen Bergbaus mit den meisten Bergwerken auf einem Ortsgebiet.
Herdorf ist eine der ältesten Bergbaustädte der Region. Archäologische Untersuchungen belegen erste Eisenhüttungen bereits zur keltischen Zweit zwischen dem 6. und 3. Jahrhundert v.Chr. Erste schriftliche Quellen stammen aus dem Jahre 914 n.Chr.
Im frühen Mittelalter sind Bergbauaktivitäten nur vereinzelt belegt. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts gewinnt der Bergbau wieder an Bedeutung.
Die Montanindustrie war ab dem 19. Jahrhundert prägend für die Stadt Herdorf. einen deutlichen Aufschwung erlebte der Industriestandort im Jahre 1861 mit dem Bau der Eisenbahnlinie Köln-Gießen und der Entwicklung des maschinenbetriebenen Tiefbaus.
In den folgenden fünf Jahren wuchs die Einwohner zahl (875) um das Dreifache an. 1870 waren mehr als 20 Eisengruben rund um Herdorf in Betrieb. Mehrere das Stadtgebiet durchstreichende Eisenerzgänge boten hierzu ideale Voraussetzungen. Bis 1910 wuchs die Stadt dadurch weiter auf 4500 Einwohner.
Mit dem Erzbergbau entwickelte sich das Hüttenwesen weiter. Im 19. Jahrhundert wurden mehrere kleine Hütten zur Friedrichhütte vereinigt. Nach dem Ersten Weltkrieg waren alleine 2.000 Arbeitern in den Hüttenwerken beschäftigt. Das moderne Hüttenwerk prägte das Stadtbild. Der hier anfallende Schlackensand wurde mit einer Seilbahn auf den Stahlertskopf verbracht und bildet noch heute die Kulisse für die Stadt.
Ab 1960 kam der Bergbau dann schrittweise vollständig zum Erliegen.
Die stadtbildprägende Friedrichhütte mit ihren Hochöfen und der Hochbahn wurde fast vollständig zurückgebaut. Nur noch wenige Relikte zeugen vom einstigen Charakter der Hüttenstadt, wie etwa das Hüttenhaus direkt im Zentrum von Herdorf oder die übrig gebliebene "Ofensau".
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Bahnhofstraße 4
57567 Daaden
